Demokratie, Politische Bildung und Geschichtsdidaktik
Geschichtsunterricht und Politische Bildung haben den Aufbau kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Wissens und die Förderung von Kompetenzen zum Ziel.
Laufende Projekte
Das Projektteam erarbeitet einerseits Grundlagen zu Ausprägungen und Förderbedingung des Argumentierens und Urteilens im Unterricht der Politischen Bildung für die Sekundarstufe I. Andererseits evaluiert es deren Lernwirksamkeit empirisch.
Was kann historisches Lernen beitragen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen? Ziel der Zeitschrift ist es, transnationalen und kulturübergreifenden Dialog zu fördern und ein interdisziplinäres Verständnis zwischen Forschenden, wissenschaftlichen Traditionen, Ontologien und Epistemologien aus verschiedenen Weltregionen und Kontexten anzuregen.
Das Planspiel «SpielPolitik!» unterstützt teilnehmende Klassen und Lehrpersonen der Sekundarstufe I, am Beispiel der Lancierung einer «Volksinitiative» den Prozess der Beratung und Beschlussfassung theoretisch und handlungsnah kennenzulernen.
Die RicH-Studie erforscht systematisch die Operationen narrativer Kompetenz und die darin aufscheinenden qualitativen Unterschiede historischen Denkens. Das Ziel ist es, Lernprogressionsmodelle zur Diagnose historischen Denkens zu entwickeln.
Der Ansatz der Globalgeschichte wird in der Geschichtsdidaktik diskutiert, ist bislang empirisch aber wenig erforscht. Durch die Studie können erste empirische Ergebnisse auf breiter Basis zu Potentialen von globalgeschichtlichen Perspektiven für kompetenzorientiertes historisches Lernen erwartet werden.
Das jährlich erscheinende Magazin POLIS widmet sich lebensweltlichen Themen, die für Jugendliche wichtig sind. Es enthält Hintergrundberichte, Interviews sowie praxisnahe Artikel und informiert über themenspezifische Unterrichtsmaterialien.
Abgeschlossene Projekte
Von Planspielen in der Politischen Bildung wird eine hohe Lernwirksamkeit erwartet. Planspiele stellen einen Experimentierraum für Aushandlungsprozesse, Kompromissfindung und Abstimmungen dar. Zur Wirksamkeit von Planspielen für das politische Lernen auf den Sekundarstufen finden sich positive Befunde mit Blick auf Wissen, hingegen ist zur Qualität der Debatten wenig bekannt. Die geplante wissenschaftliche Begleitstudie hat im Rahmen einer Längsschnittstudie (Pre-/Post-/und evtl. Follow-up) die Erfassung der Wissens- und Kompetenzzuwächse zum Ziel. Ein besonderes Anliegen besteht darin, die in Fraktions- und Kommissionssitzungen als auch in den Nationalratsdebatten gezeigte Qualität des Argumentierens und Debattierens in Zusammenarbeit mit den beteiligten Lehrpersonen zu erfassen und gemeinsam über unterrichtliche Förderstrategien zu reflektieren. Die Datenerhebung umfasst Videoaufnahmen und Beobachtungsprotokolle sowie einen Fragebogen zur Erhebung von Wissen und Interesse bei den Schüler*innen. In Koppelung zueinander lassen diese Einblicke auch Rückschlüsse auf die Lernwirksamkeit des Planspiels zu. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen erstens zur Qualitätssicherung des Planspiels SpielPolitik! verwendet werden und geben darüber hinaus Einblick in die langfristige Wirksamkeit von Planspielen in der Politischen Bildung. Befunde zur langfristigen Wirksamkeit von Bildungsangeboten in der Politischen Bildung sind international und national ein grosses Forschungsdesiderat. Zweitens sollen Beispielvideos zum Debattieren als auch wissenschaftliche Erkenntnisse für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen zugänglich gemacht werden.
Das Projekt setzt sich zum Ziel, gemeinsam mit Schüler*innen, Lehrpersonen, Schulleitungen und weiteren Bildungsexpert*innen didaktische Grundlagen für eine Teilhabe jenseits natio-ethno-kultureller Zugehörigkeiten auf der Sekundarstufe I zu erarbeiten.
Im Labor 21 finden Jugendliche die Möglichkeit, bei laufenden Projekten am ZDA mitzubestimmen, sie mitzugestalten und eigene Projektideen mit zu entwickeln und umzusetzen.
Für den Kanton Zürich wird ein Grundkenntnistest mit 500 Testaufgaben für Einbürgerungskandidat:innen entwickelt.
Die Studie dokumentiert einerseits das Bildungsangebot Prisma der Schweizerischen Flüchtlingshilfe und reflektiert dieses andererseits hinsichtlich seines Verbesserungspotentials kritisch.
In dieser ethnographisch ausgerichteten Studie wird anhand von Unterrichtsvideos unter anderem untersucht, wie die am Unterricht in politischer Bildung beteiligten Kinder und Erwachsenen sich adressieren, welche Herkunftsdialoge eine Rolle spielen und wie natio-ethno-kulturelle Differenzlinien eingeführt und thematisiert werden.
Die Befunde dieser Studie werden eine genauere Bestimmung der Potentiale und der Herausforderungen der Politischen Bildung erlauben, wie sie derzeit im Lehrplan 21 vorgesehen ist.
Entwicklung von didaktisch hochwertigen Materialien mit Hintergrundinformationen für die Politische Bildung.
PB-Tools Plus ist ein Entwicklungsprojekt, das Lehrpersonen bei der Einführung Politischer Bildung unterstützt. Im Rahmen des Projekts entstehen E-Lessons, mit welchen sich (angehende) Lehrpersonen niederschwellig über Anliegen und Zugänge der Politischen Bildung informieren können.