Bevölkerungsrat 2025 diskutiert steigende Gesundheitskosten
- Der «Bevölkerungsrat 2025» wird über steigende Gesundheitskosten diskutieren,
das entschied eine repräsentative Bevölkerungsbefragung - Das vom Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) koordinierte Forschungsprojekt der
Universitäten Zürich und Genf untersucht, inwiefern sich Bevölkerungsräte dazu
eignen, wichtige gesellschaftliche Debatten auszutragen - Im Polit-Forum Bern wurden heute die 100 Personen ausgelost, die ab November
2024 am Bevölkerungsrat teilnehmen werden
Der «Bevölkerungsrat 2025» wird sich dem dringenden Thema der steigenden Gesundheitskosten widmen. Heute wurden die 100 Personen ausgelost, die ab November 2024 am Bevölkerungsrat teilnehmen werden. Das Projekt – eine Zusammenarbeit der Universitäten Zürich und Genf – will herausfinden, inwiefern ein Bevölkerungsrat zur Qualität der öffentlichen Debatte und zur politischen Lösungsfindung beitragen kann. Koordiniert wird das Forschungsprojekt vom Zentrum für Demokratie Aarau.
Die Kosten im Gesundheitswesen sind seit längerem ein zentrales Anliegen der Schweizer
Bevölkerung. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Zentrums für Demokratie Aarau in
Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik und gfs.bern zeigt, dass über 40% der Befragten
die steigenden Gesundheitskosten im Bevölkerungsrat thematisieren möchten – noch vor
Energieversorgung, Neutralitätspolitik, Finanzierung der Altersvorsorge und Europapolitik.
«Massnahmen zur Senkung der Gesundheitskosten werden seit vielen Jahren intensiv in den
politischen Gremien und mit den zahlreichen Akteuren des Schweizer Gesundheitswesens
verhandelt. Auch die Parteien arbeiten eng mit ihrer Basis, mit Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft
an Lösungen für diese Herausforderung, die uns alle betrifft. Ich bin sehr gespannt zu sehen, was
der Bevölkerungsrat für neue Impulse in die Debatten bringt», sagt Nationalrätin Melanie Mettler,
Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats und Teil der
politischen Begleitgruppe des Bevölkerungsrats. Die politische Begleitgruppe mit Mitgliedern aus
allen sechs Grossparteien begleitet den Bevölkerungsrat in der Vorbereitung und tauscht sich mit
den ausgelosten Teilnehmenden aus.
Öffentliche Meinungsbildung
Prof. Dr. Daniel Kübler, Co-Initiator des Projekts an der Universität Zürich, hält fest: «Der
Bevölkerungsrat bietet die Möglichkeit, innerhalb einer Gruppe, welche die Bevölkerung in ihrer
Vielfalt abbildet, einen konstruktiven Dialog darüber zu führen, was sie bei den Gesundheitskosten
für wichtig erachtet». Ein zentrales Ziel sei es, einen ergebnisoffenen und informierten Diskurs
über die steigenden Gesundheitskosten anzuregen und damit zur Meinungsbildung beizutragen.
Es interessiert die Frage: Zu welchem Schluss kommt eine unabhängige Gruppe zufällig
ausgeloster Personen, wenn sie sich mit Massnahmen zur Kostensenkung im Gesundheitswesen
auseinandersetzt? Durch die Vermittlung dieser Ergebnisse soll die Öffentlichkeit besser in die
Lage versetzt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Rentnerinnen neben Jugendlichen
Um die Vielfalt der Schweizer Bevölkerung abzubilden und unterschiedliche Meinungen
einzubeziehen, wurde ein zweistufiges Zufallsverfahren angewendet. 22’000 Personen wurden für
den Bevölkerungsrat eingeladen. Aus den eingegangenen Anmeldungen wurden heute 100
Personen ausgelost, die hinsichtlich Alter, Geschlecht, Ausbildung und politischer Einstellung
möglichst divers sind. «Der Bevölkerungsrat bildet die Meinungsvielfalt und die unterschiedlichen
Erfahrungen der Schweizer Bevölkerung ab», sagt Prof. Dr. Nenad Stojanović, Co-Initiator des
Projekts an der Universität Genf, und ergänzt: «Das sind ganz normale unabhängige Leute ohne
Lobby-Interessen: Im Bevölkerungsrat sitzen Elektrikerinnen neben Kindergärtnern und
Rentnerinnen neben Jugendlichen». Das sei der grosse Vorteil von solchen Losverfahren.
Auch die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich zum Thema der steigenden Gesundheitskosten
einzubringen. Über eine Online-Plattform kann sie ihre Prioritäten und Schwerpunkteeinfliessen
lassen. Die Vorschläge mit den meisten Stimmen werden dem Bevölkerungsrat anschliessend zur
Diskussion vorgelegt.
Kurz zusammengefasst
Mit dem Forschungsprojekt «Bevölkerungsrat 2025» werden neue komplementäre Formen der Demokratie untersucht. Ein nationaler Bevölkerungsrat bringt 100 zufällig ausgeloste Einwohnerinnen und Einwohner aus der ganzen Schweiz in den Austausch über steigende Gesundheitskosten. Der Bevölkerungsrat bietet die Möglichkeit, innerhalb einer Gruppe, welche die Bevölkerung in ihrer Vielfalt abbildet, einen konstruktiven Dialog darüber zu führen, was sie für wichtig erachtet.
Medienmappe
Medienmappe: «Bevölkerungsrat 2025»
Dossier de presse : «Assemblée Citoyenne 2025»
Cartella stampa: «Assemblea Cittadina 2025»
Weiterführende Informationen
Fotos der Medienkonferenz
Kontakt
Loïc Schwab, Kommunikationsverantwortlicher «Bevölkerungsrat 2025»
loic.schwab@zda.uzh.ch, +41 62 836 94 41