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Vier Online-Vorlesungen «Postkoloniale und dekoloniale Perspektiven im Geschichtsunterricht und in der Geschichtskultur»

12. November bis 17. Dezember 2024
Online

Die letzten Jahrzehnte haben deutlich gezeigt, dass sich die Wahrnehmung des Kolonialismus in den Gesellschaften verändert hat. Geschichtsmuseen scheinen ihre koloniale Vergangenheit und die daraus resultierenden kuratorischen Praktiken zunehmend kritisch zu reflektieren, lange akzeptierte Statuen, die koloniale Führer darstellen, werden umgestürzt, und es herrscht offensichtlich ein Gefühl der Unsicherheit darüber, welche Bilder und Artefakte im Schulunterricht noch als Beweis für koloniale Prozesse und Gräueltaten gezeigt werden können.

Die Debatten über die Dekolonisierung von Geschichtsunterricht und Geschichtskultur sind vielfältig und ergeben sich aus unterschiedlichen politischen Situationen in verschiedenen (post)kolonialen Kontexten einerseits und in Kontexten der ehemaligen und aktuellen Nutznießer eines (neo)kolonialen Weltsystems andererseits. Je nach Standort konzentrieren sich solche Debatten oft auf verschiedene Aspekte, die in anderen Regionen der Welt vernachlässigt oder nur am Rande wahrgenommen wurden, was zu folgenden Fragen führt: Warum versuchen bestimmte Länder, offener mit dem Kolonialismus umzugehen als andere? Mit welchen Strategien wurden etablierte Muster im Umgang mit dem Kolonialismus durchbrochen? Warum werden bestimmte Stimmen immer noch nicht gehört oder gar ignoriert? Wie werden postkoloniale oder dekoloniale Perspektiven im schulischen Kontext eingeführt? Welchen Einfluss haben historische Meistererzählungen oder andere etablierte Formen der Vergangenheitsbewältigung noch? Kann postkoloniales Denken oder Dekolonisierung mit diesen konventionellen Ansätzen des historischen Lernens überhaupt gelingen?

Die dritte Ausgabe der HTCE-Vorlesungen widmet sich diesen Themen. Die Vorträge sind in englischer Sprache.

Programm
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